PURPURFADEN
Mode im Mittelalter II (1350 - 1500)
Ab etwa 1350 beginnt in der historischen Forschung die Ära der Spätgotik – und mit ihr eine wahrhaftige Explosion der Kreativität in der Kleidung! Diese Zeit war ein Schmelztiegel zahlreicher, zum Teil sehr extravaganter Modeerscheinungen,
Trotz verheerender Seuchen und Hungersnöte sind das 14. und 15. Jahrhundert erstaunlicherweise eine Zeit sprudelnden Fortschritts in Kunst und Wissenschaft. In den aufblühenden Städten gewinnen die Menschen zunehmend Freiheit und Unabhängigkeit von weltlichen und kirchlichen Mächten. Die Dominanz von Kirche und Rittertum bröckelt. Während sich Adel und städtische Oberschicht in immer aufwendigere und kompliziertere Kleider hüllen, wird die einfachere Kleidung der weniger gut "Betuchten" abfällig als „altfränkisch“ bezeichnet – der Begriff „altmodisch“ hat seine Wurzeln hier!
Zu dieser Zeit war das Schneiderhandwerk bereits hochgradig professionalisiert. Schneider waren in mächtigen Zünften organisiert, und die Kleiderproduktion war vom häuslichen Bereich ins professionelle Gewerbe übergegangen. Europas modisches Epizentrum? Lange Zeit war das burgundische Herzogtum tonangebend, berühmt für seine prunkvollen Roben und spektakulären Kopfbedeckungen.
Einige Beispiele der vielfältigen Mode des Mittelalters sind in der Bildergalerie unten zu sehen (für größere Ansicht und ausführlichen Bildtitel bitte die einzelnen Fotos anklicken).