PURPURFADEN
Mode im Mittelalter I (900 - 1350)
Ein Wendepunkt in der Geschichte: Um das Jahr 500, mit dem Aufstieg Königsgeschlecht der Merowinger, lösten die Franken die Römer als zentrale Macht in Europa ab. Ein neues Zeitalter bricht an – das Mittelalter beginnt!
Die Mode dieser frühen Phase war überraschend funktional und unkompliziert, typisch für die germanischen Völker. Das blieb so bis zur Ära Karls des Großen. Doch mit dem Hochmittelalter (11. bis 13. Jahrhundert) vollzieht sich eine dramatische Veränderung. Die schlichten Gewänder weichen komplexeren, modischeren Formen. Nördlich der Alpen prägen Romanik und frühe Gotik diese faszinierende Epoche – die Blütezeit der Ritter, der mächtigen Salier und Staufer, eine Zeit voller Kreuzzüge.
Das späte Mittelalter (Mitte 13. bis Ende 15. Jahrhundert) steht ganz im Zeichen der Gotik. Das Motto, das Architektur und Mode gleichermaßen beherrscht: hoch, schlank, vertikal betont. Im späten 13. und frühen 14. Jahrhundert (Hochgotik) fielen die Gewänder dank geschickt eingesetzter Keile fließend und schufen eine Silhouette, in die man einfach hineingleiten konnte. Zu Cotten und Übergewändern (Surkots) dieser Art gibt es zahlreiche Bildquellen und sogar Originalfunde, zum Beispiel aus der Siedlung von Herjolfsnes in Grönland.
Einige Beispiele der vielfältigen Mode des Mittelalters (bis ca. 1350) sind in der Bildergalerie unten zu sehen (für größere Ansicht und ausführlichen Bildtitel bitte die einzelnen Fotos anklicken).